Transformation: Die Tüte am Ende der Plastik
Raum-Installation und Sound-Skulptur von Deborah Geppert und Felix Ermacora (Dresden). Im Kontext: eine Sammlung von Handels- und Museumstüten
Fr, 21.04.23 -
So, 04.06.23
Kunsthalle Faust
Öffnungszeiten: Do und Fr 16-20 Uhr, Sa 14-18 Uhr, So 11-18 Uhr
Eintritt: 5 Euro
Ermässigt: 3 Euro
Prolog: Wir schreiben das Jahr 1965. Der schwedische Ingenieur Sten Gustaf Thulin meldet in den USA eine bahnbrechende Erfindung zum Patent an: die Tasche aus schweißbarem Kunststoff mit Griffen. Mit dem Beginn des 21. Jahrhunderts wurde die Plastiktüte nicht nur zum Inbegriff des Konsums in urbanen Gesellschaften, ganz unabhängig von ihrer politischen Ausrichtung, sie steht auch längst für die katastrophalen Folgen auf unsere Umwelt und für die Verschmutzung der Weltmeere.
Drei künstlerische Positionen haben eine Mission: Im Ausstellungstitel an Wortschöpfungen Kurt Schwitters erinnernd und ganz im Sinne Marcel Duchamps, präsentiert Dr. Norbert Nobis als Ergebnis einer langjährigen Sammelleidenschaft Plastiktüten aus den verschiedensten Branchen des Handels und aus Museumsbesuchen als Readymades. Über ihr ästhetisches Erscheinen hinaus belegen die Fundstücke, dass auch der Kunst- und Kulturbetrieb seinen Anteil am CO2-Ausstoß und dem Klimawandel hat.
Dagegen thematisieren Deborah Geppert und Felix Ermacora – beide Absolvent*innen der Hochschule für Bildende Künste in Dresden – mittels Raum-Installation und Klang-Skulptur das ambivalente Verhältnis des Menschen zur Natur. Die Natur als Sehnsuchts- und Rückzugsraum steht dem Raubbau an Natur und ihren Ressourcen diametral gegenüber. In den Werken des Künstler*innen-Duos treffen natürliche Materialien auf artifizielle Imitate. So steht ein Holz-Shelter als Hinterlassenschaft eines Überlebenstrainings im Wald an einem künstlichen Seeufer, erscheinen Kunststoffplatten als scheinbar zu polymorphen Kristallstrukturen aufgetürmte klingende Eisschollen, und ein Fuchs, von einer Nachtsichtkamera portraitiert, scheint zu fragen, ob das Multiple seines Konterfeis in einer Museumstüte endet.
Transformation: Die Tüte am Ende der Plastik
Raum-Installation und Sound-Skulptur von Deborah Geppert und Felix Ermacora (Dresden). Im Kontext: eine Sammlung von Handels- und Museumstüten
Ausstellungsdauer:
Freitag, 21. April bis Sonntag, 4. Juni 2023
Vernissage: Donnerstag, 20. April, 18 Uhr
Öffnungszeiten: Do und Fr 16-20 Uhr, Sa und So 14-18 Uhr, 1. Mai 15-20 Uhr, Himmelfahrt geschlossen
Eintritt: 5 Euro, ermäßigt: 3 Euro, freitags frei
Führungen: jeweils sonntags um 15 Uhr
Workshop-Programm:
1) Hör-Pirsch
Field Recording-Workshop mit den Künstler*innen Deborah Geppert und Felix Ermacora für Jugendliche ab 14 Jahren.
„Field Recording“ nennt sich die Leidenschaft für die Aufnahme authentischer Hörbilder und bezeichnet den Prozess der Tonaufnahme außerhalb einer Studioumgebung. Der Workshop bietet einen Überblick über Field Recording und erforscht verschiedene Techniken, Strategien und Werkzeuge. Nach einem Impuls über technische Aspekte und Aufnahmetechniken folgt die Praxis: Im Freien können die Teilnehmer*innen mit Aufnahmegeräten, kreativen Hörübungen und selbstgesammeltem Material experimentieren. Die Aufnahmen dienen als Material für den anschließenden Komponierprozess.
voraussichtlicher Termin: Montag, 19. Juni
Dauer: 2 Stunden
2) Von Luft- bis Kartoffelstrom
Experimenteller Workshop mit Christiane Oppermann und Harro Schmidt für Jugendliche ab 14 Jahren und Erwachsene
Das Workshop-Duo eröffnet den Teilnehmer:innen mittels chemischer und physikalischer Phänomene ein Experimentierfeld für Stromerzeugung aus der Natur. Die Stromquellen und experimentellen Versuchsanordnungen werden zum Bestandteil von kinetischen Kleinstskulpturen, Lichtobjekten oder Installationen. Die entstandenen Werke können anschließend mit nach Hause genommen werden.
Termin nach Absprache
Dauer: 3 Stunden
Gefördert durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur.
Fotos:
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Kontakt
Harro Schmidt
Zur Bettfedernfabrik 3
30451 Hannover
Tel. 0511 / 213 48 60
Email: kunsthalle@kulturzentrum-faust.de
Gefördert durch
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- Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur
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- VGH-Stiftung
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