Der Bätchcast
Live mit Annika Brockschmidt und Anja Rützel
Präsentiert von: Agentur pd//pr
Do, 05.02.26
Warenannahme
Rubrik: Bühne
Einlass: 19 Uhr
Beginn: 20 Uhr
VVK: 26 Euro (zzgl. Gebühren)
AK: 30 Euro
Ermässigt: 22 Euro
Wenn Popkultur und Politik kuscheln, dann am innigsten im US-“Bachelor”-Universum. Während die deutsche Variante das klassische Eskapismus-Versprechen des Trash-Genres erfüllt, bedient das Original unverbrämt die Werte eines extrem konservativen, weißen, patriarchalischen, christlichen und heftig ge-airbrushten Amerikas – und ist damit ungewollt politisch.
Annika Brockschmidt, Expertin für Amerikas religiöse Rechte und Autorin, und Anja Rützel, langjährige Trash-TV-Chronistin und Journalistin, werfen in “Der Bätchcast” ihre journalistischen Expertisen zusammen, erklären die politischen Dimensionen von Trash-TV und sezieren ein für viele überraschendes Propaganda-Instrument der US-Republikaner, getarnt hinter tränenreichen Rosenvergaben und Ballkleidern.
Mit viel Bildmaterial, Re-Enactments, klaren Worten und Humor zeigen sie die politische Tiefendimension des US-Bachelor-Universums auf: eine Plattform, auf der evangelikale Weltbilder, reaktionäre Rollenklischees, unerreichbare Schönheitsbilder und White Supremacy mehr oder weniger subtil ins Wohnzimmer geschleust werden.
Somit wird deutlich: Reality und Realität liegen nah beieinander. Die immer wilder blühenden Auswüchse des Reality-TVs sagen bei aller Grellheit auch viel über uns selbst und unsere Gesellschaft aus und der gesellschaftliche Riss, der sich durch die USA zieht, betrifft auch die Bachelor Nation. Die Ideale, auf die der “Bachelor” aufbaut und die viele seiner Teilnehmer vertreten, verraten viel über den Zustand von Reality TV, die Rolle konservativer und reaktionärer Rollenvorstellungen im Kronjuwel aller Dating-Shows und den Einfluss der religiösen Rechten auf den US-amerikanischen Mainstream.
So lässt sich plötzlich Fernseh-Fummelei im Whirlpool hervorragend mit den christlich-konservativen Werten der Neuen Rechten vereinbaren und ein verurteilter Ex-Trash-TV-Star als Präsident des Landes wirkt weniger wie Zufall, sondern wie dramaturgische Konsequenz.
(Foto: Annika Brockschmidt: Frederike Wetzels)
Fotos:
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