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Vielfalt sichtbar machen

MiSO fordert “Multikulti-Offensive” gegen rechts

Auf einer Jahresauftakt-Klausurtagung hat MiSO, das hannoversche Netzwerk der MigrantInnenselbstorganisation, am letzten Januarwochenende bei kargah e.V. in Linden die Schwerpunkte seiner Arbeit für 2017 und 2018 festgelegt. Gefordert wird eine “Multikulti-Offensive” auch als Antwort auf den Rechtspopulismus.

Hannover ist unsere Stadt. Wir lassen sie nicht kaputtmachen, heißt es in der Erklärung von MiSO. Die richtige Antwort auf die AfD und den Rechtspopulismus ist: Keine ängstliche Defensive und Schielen auf das Wählerpotential der AfD, sondern eine selbstbewusste Multikulti-Offensive und der Ausbau Hannovers als Einwanderungsstadt gerade im Wahljahr 2017.

Das heißt vor allem: Vielfalt sichtbar machen, Teilhabe und Repräsentation in der Stadtgesellschaft erhöhen und die multikulturelle Zivilgesellschaft als Gegengewicht zu den Parolen von rechts stärken. Nur so kann auch der steigenden Verunsicherung in der Gesellschaft entgegengewirkt werden.

Dazu gehört:

  • die Leistungen der Migrantenselbstorganisationen für den Zusammenhalt der Stadt hervorheben und durch eine angemessene Finanzierung stabilisieren.
  • als Landeshauptstadt selbst mit gutem Beispiel vorangehen und mehr Personal mit Migrationsgeschichte einstellen
  • Beteiligungsrechte für Neuankömmlinge schaffen
  • sich beim Land für ein Partizipationsgesetz noch in dieser Legislaturperiode einsetzen
  • eine konsequentere Ausrichtung der Stadtpolitik auf die Bedarfslagen der Menschen mit Migrationsgeschichte

34 im Miso-Netzwerk Hannover zusammengeschlossene Migrantenorganisationen zeigen täglich, dass sie bereit sind, Verantwortung zu übernehmen: Wir haben uns zu einem starken Partner der Stadt Hannover entwickelt, die viele Leistungen ehrenamtlich von uns bekommt.

Neben der Optimierung der internen Struktur und Kommunikation will MiSO als ein Hauptthema auch in diesem Jahr wieder eine Migrationskonferenz ausrichten. Das Augenmerk soll dabei auf die Aspekte Partizipation und Teilhabe gerichtet werden. Die letzte von MiSO und der Landeshauptstadt gemeinsam organisierte Konferenz hat erfolgreich am 27. August 2016 im Neuen Rathaus stattgefunden.

Wir erwarten dabei die volle Unterstützung der Stadt. Wir sind es leid, immer nur als Bittsteller angesehen zu werden. Die Einwanderinnen und Einwanderer haben zur Lebendigkeit und Attraktivität der Landeshauptstadt maßgeblich beigetragen. Wir Migrantenselbstorganisationen sorgen Tag für Tag für den Zusammenhalt in der Stadt und für das schnelle Heimischwerden von Neuankömmlingen. Dafür haben wir viele warme Worte bekommen. Aber eine durchgreifende strukturelle Teilhabe ist ausgeblieben. Das Wahljahr bietet eine gute Gelegenheit, den freundlichen Worten Taten folgen zu lassen. Das wäre die beste Immunisierung der Stadtgesellschaft gegen die spaltenden Parolen von rechts.