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Iris Schmitt und Nils Schumacher / Ex +


Malereien und Mixed Media


Di, 31.05.16

Der Nachbarin Café

Öffnungszeiten: täglich von 10 bis 18 Uhr

Eintritt: frei

Das Künstlerduo EX+ entstand im Herbst 2011 nach der Auflösung der Gruppe EXPORT, deren Idee es war, gleichzeitig zu fünft großformatige Bilder zu entwickeln. Der Name EX+ (sprich: “Ex hoch Plus”) bezieht sich auf die frühere Gruppe, wobei das Pluszeichen ein kleiner, aber feiner Hinweis darauf ist, dass Iris Schmitt und Nils Schumacher der Idee treu geblieben sind und sich von Zeit zu Zeit einen Gast einladen, mit dem sie gemeinsam eine Malerei erarbeiten – immer im Format 1,50 × 1,20 Meter und immer mit durchaus gewünschten unterschiedlichen Ergebnissen. Außerdem arbeiten und experimentieren die beiden performativ im öffentlichen Raum, als Bluespunk/Garage-Band und in ihrem Atelier im Stadtteil Hannover-Linden mit den verschiedensten Materialien und Medien. Auch das Malen vor Publikum ist Iris Schmitt und Nils Schumacher durchaus bekannt und wird mit großer Hingabe betrieben. In ihren weißen Ganzkörper-Anzügen sehen sie aus wie zwei durchgeknallte rumänische Kosmonauten und die Leinwand wird zu einer Spielwiese, auf der alles möglich ist.

Iris Schmitt ist ausgebildete technische Zeichnerin und studierte in der Folge Bildende Kunst mit dem Schwerpunkt Malerei an der FH in Hannover. Inzwischen ist sie eine erfolgreiche Porträt-Malerin und Zeichnerin. Ihre Werke sind seit 2001 bei diversen Einzel-und Gruppenausstellungen präsentiert worden. Arbeitet sie frei, untersucht Iris Schmitt in ihren Zeichnungen und Malereien die dialektische Lücke zwischen Vorstellung und Wirklichkeit. Wie es ist und wie es nach Iris Schmitt sein sollte, dies ist das Thema ihrer Kunst. Geht es nach der Künstlerin, so müssen dem Universum anscheinend beim Soll-Ist-Abgleich einige kleine Fehler unterlaufen sein. Und genau auf diese Fehler will die Malerin, wenn sie sie schon nicht beheben kann, aufmerksam machen. Iris Schmitt findet Fehler gut, sofern man damit konstruktiv umgeht – und das tut sie ja. Deshalb baut sie liebend gerne absichtlich Fehler in ihre Arbeiten ein. Denn: Wenn die Schöpfung schon nicht perfekt ist, brauchen es ihre Bilder auch nicht sein. Sie begreift die Welt als unfertig und ihre Bilder sind es auch: real und abstrakt und unvollständig. Die schöne heile Welt löst sich in ihren Arbeiten ins Nichts auf, und nichts langweilt sie mehr als Dinge, die “nur schön” sind. Eins ihrer großformatigen Bilder heißt zum Beispiel “Schlafende Kontinente”, wo sie nicht gemalt, sondern nur angedeutet hat, wie sich eine Frau vom Balkon stürzt, um sich das Leben zu nehmen. Darauf angesprochen bestreitet Iris Schmitt den Suizid. Die Frau mache bloß Pause. Die Malerin will wachrütteln und gleichzeitig zum Einschlafen aufrufen: “Wo gearbeitet wird, muss auch geschlafen werden!” Das leuchtet ein. So bereitet sich in ihren Bildern die Rationalität ihr Ende selbst. Abstürzende Menschen, Gescheiterte, Zivilisationsopfer und Neurotiker bevölkern ihre Bilder, wohin man auch blickt. Dabei wird die Farbe oftmals absichtlich verdünnt, um sie verlaufen zu lassen. Schließlich will die ja auch leben.

Das Arbeitsfeld von Nils Schumacher liegt zwischen frei improvisierter Musik, Literatur und dem Anfertigen von Collagen und Objekten. Ursprünglich aus Köln kommend, wohnt er bereits seit 1995 in Hannover. Zwischen 1984 und 1988 besuchte er das Sint-Lucas Instituut Voor Beeldende Kunsten in Brüssel, worauf sich ein Anglistik-Studium an der Universität Köln anschloss. Nils Schumacher hat seit den 1980er-Jahren bereits mehrere Tonträger mit verschiedenen Bands zwischen Post Rock und Free Jazz veröffentlicht und in Eigenregie zwischen 1992 und 2010 die vier Gedichtbände “100 Landschaften” (1991), “Romantische Lieder” (1992), “Block” (1993) und “Konturen” (2010) herausgebracht. Seit 1980 beschäftigt er sich mit dem Anfertigen von umfangreichen Tagebüchern, die er mit Collagen und Fotografien illustriert. Seine Arbeiten wurden bereits in mehreren Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt.

exhochplus.jimdo.com

Öffnungszeiten der Ausstellung:
Mittwoch, 4. Mai – Dienstag, 31. Mai 2016,
täglich von 10 bis 18 Uhr,
bei Abendveranstaltungen in der Warenannahme durchgehend geöffnet

Vernissage:
Mittwoch, 4. Mai 2016, 18:30 Uhr