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Megaloh


"Schwarzer Lotus "-Tour 26


Präsentiert von: rausgegangen, Diffus und Eskapaden Booking

So, 01.03.26

60er-Jahre Halle

Rubrik: Livemusik

Einlass: 19 Uhr

Beginn: 20 Uhr

VVK: 30 Euro (zzgl. Gebühren)

AK: 40 Euro

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“Bei den Shaolin gibt es eine Stilart, die schon der Vergangenheit angehört und welche in unserem ganzen Land nunmehr ein Mann beherrscht” – mit diesen aus einem anachronistischen Kung-Fu-Streifen stammenden Filmschnipsel führt Megaloh in seine neue, im Oktober 2025 erscheinende Platte “Schwarzer Lotus” ein. Obgleich Megalohs Kampfkunst keine physische ist, brettern seine Punches seit über zwei Dekaden wie ein Maschinengewehr. Der Moabiter mit nigerianisch-deutsch-niederländischen Roots ist ein verbaler Assasin mit lupenreiner Reputation – ein echter MC eben. Megaloh hat die deutsche Szene in regelmäßigen Abständen aufʼs nächste Lebel gehoben und im selben Atemzug schonungslos gedemütigt. Seine Zerwürfnisse mit der Schlangengrube Musikbusiness hat er zu jeder Zeit transparent kommuniziert – weil er haltungsstark, weil er unablässig sinnsuchend, weil er zu ehrlich ist, um tauglicher Popstar zu sein; und weil er Rap seit Jahr und Tag als Kampfsport, Challenge, Kultur und – ganz nebenbei – als sein Leben begriffen hat.

Megaloh, das ist “Flow-Wechsel, aber kein Wort brechen”. Das ist unnachahmliche Bühnenpräsenz trotz bescheidener Attitüde, das ist mit zwei gebrochenen Armen die Mainstage abreißen. Megaloh, das ist eine schizophrene Pendelfahrt zwischen leichtfüßigem Champion-Level und kopfzermarternder Nachdenklichkeit. Das ist ein hohes Maß an Selbstreflexion – und in Depri-Phasen ein Sich-selbst-statt-seine-Songs-fertig-Machen. Megaloh, das ist eine bewegte Biografie zwischen rotem Teppich und Lagerjob, das ist “Herb & Mango” und “Spätes Erwachen”, das ist eine pralle Feature-Liste, die Namen von Schmyt bis Celo&Abdi, Joy Denalane bis Gringo, Samy Deluxe bis Majan und Luvre47 bis Trettmann oder Gentleman bündelt. Megaloh, das ist auch ein Künstler, der nie aufgehört hat zu wachsen, sich zu verbessern, sich – nicht zuletzt in der Rolle des Producers – neu zu erfinden, sich freizuschwimmen und immer weiter von der Industrie zu emanzipieren. Der beste Beweis? Sein neuestes Werk “Schwarzer Lotus” – ein bemerkenswert stures, durchweg herausforderndes, die aktuellen Trends des Musikmarktes bewusst missachtendes Konzeptalbum. Wer es verstehen möchte, muss sich Zeit nehmen – und “Schwarzer Lotus” als in sich geschlossenes Kunstwerk verstehen, das sich weder den Singlecharts noch den Poprap-Playlisten anbiedert.

Megaloh @ Instagram

(Fotos: Arnaud Ele)

Fotos:
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