"Freiräume"
Podiumsdiskussion zum Thema Kunst im Öffentlichen Raum
Das Projekt “Transmission” baut auf den langjährigen Erfahrungen im Bereich Kunst im Öffentlichen Raum und der Zusammenarbeit der Kunsthalle Faust und dem Kunstverein Kunsthalle Hannover mit der Mediations Biennale Foundation Poznań, Polen auf. Ein Schwerpunkt von “Transmission” widmet sich Konzepten, die sich vielfältig mit der Aneignung, Umwidmung und Entregelung öffentlichen Raums auseinandersetzen (“Shared Space“, Ben Hamilton-Baillie) und als Gegenentwurf zu gesellschaftlichen Entwicklungen wie der Privatisierung öffentlicher Flächen und Gebäude gelesen werden können. In unseren Städten finden zunehmend enorme architektonische, soziale und stadtpolitische Veränderungsprozesse statt. Gesellschaftliche Umstrukturierungen und Wertewandel erfordern im positiven wie negativen Sinne eine Neudefinition des Stadtraums.
Die Aufwertung ganzer Quartiere durch Sanierungsprozesse im Kontext des Wandels von der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft, der Einsatz umweltfreundlicher, digital basierter Mobilitätssysteme und die Schaffung verkehrsberuhigter Innenstädte gehen einher mit der Privatisierung öffentlichen Raumes, Gentrifizierungs-prozessen und gleichzeitiger Erzeugung von “No-Go-Areas“. In diesem Kontext werden Fragestellungen diskutiert: Wie verhält es sich mit der Geschichte einer Stadt, was macht Ihre Identität aus? Welche zukünftigen Entwicklungen zeichnen sich in den heutigen Stadtgesellschaften Poznańs und Hannovers jetzt schon ab? Welchen Einfluss und welche Strategien hat die zeitgenössische Kunst, hat Kunst im Öffentlichen Raum angesichts dieser Umwandlungen, im Kontext einer heutigen „res publica“ und in welcher Verfassung – als Gradmesser von Demokratisierungsprozessen – befindet sich diese?
Kulturwissenschaftlerin Nora Brünger, die seit 2023 bei der Stadt Hannover als Kuratorin in diesem Bereich tätig ist, wird die Stadtverwaltung im Panel repräsentieren. Ergänzt wird dieses durch Belgin Zaman, kulturpolitische Sprecherin der SPD, und die Künstlerin Christiane Oppermann, deren Expertise eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit dem Thema ermöglicht. Moderiert von Wilfried Köpke wird die Diskussion nicht nur Fachpublikum, sondern auch die breite Öffentlichkeit ansprechen.
Eine Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung Transmission.