Nach dem hochgelobten Erstling “Mondaene Dysfunction” hat Tiflis Transit nun das zweite Album “A Dim Daze” veröffentlicht. Der Sound oszilliert zwischen Studioband-Motown-Soul und angejazztem Analog-Pop, bleibt aber nach wie vor eines: Blue Soul, der sich mit großer Spielfreude zwischen Traurigkeit und Groovyness schlängelt. Blue Soul, so blau wie der Himmel, der Ozean und sämtliche Onkels und Tanten beim letzten Familientreffen zusammen.
Allgegenwärtig ist dieser Schleier, der die Songs durchweht – eine gewisse schummrige Benommenheit, “A Dim Daze” eben. Dieses Grundrauschen skandalisiert das Nicht-Durchdringen: Diskurse, die nicht geführt werden, weil sie zu bestimmten Entscheidern nicht durchdringen. Und deshalb nicht verstanden, geschweige denn gelöst werden, nach Jahrtausenden des Fehlverhaltens. Um das Schweigen zur falschen Zeit rotiert die Stimme von Fabian Till in allen irgend möglichen Stimmlagen. Frei nach dem Grundsatz Singen ist silber und besser geht immer.
Jules The Fox und ihre Musik bewegen sich von fruchtig bis nordisch, von vokal bis elektronisch, immer rund um den Ort, an dem Indie und Folk sich freundlich “Guten Abend” sagen. Friedliche Feierabende, Festivals, Wohnzimmer, Boote, Bühnen bespielt diese mit Gitarre, Harmonizer und Looper bepackte Ein-Fuchs-Band – am liebsten in den blauen Stunden und nah bei den Hörenden.
(Foto Joules The Fox: Laura Schepers)
Fotos:
26_04_faust_me_tiflis_transit1.jpg
26_04_faust_me_tiflis_transit1.jpg
26_04_faust_me_joules_the_fox.jpg