Metamorph

So wie Wurzeln eines der unumgänglichen Elemente im Werk Leszek Knaflewskis sind, sind es Früchte bei Marcin Berdyszak und fotografisch erfasste Fenster bei Thomas Ahn. Erstaunlich ist, welche motivische Wandlungsfähigkeit sie durch den jeweiligen Künstler erfahren, welche Metamorphose sie durchlaufen, um zu einer anderen Form von Wirklichkeit zu transsublimieren.

Eine Wirklichkeit, die viel stärker Metaphysik als Physik ist. Das Fenster im Werk Thomas Ahn fesselt nicht als singuläres, sondern als Auge der Architektur. In ihm begegnen sich Innen und Außen, Körper und Raum, Ich und Welt. Als künstlerische Metapher wird es zum Ort eines Übergangsritus. Zur schillernden Grenze, wo Zeit und Ewigkeit einander begegnen. (Zitat: Michael Stoeber, Katalog Ahn)

Auch Leszek Knaflewskis Wurzelkreuze scheinen mitunter außerhalb der Zeit zu stehen, wenn sie, wie etwa in der Arbeit “Das Paar”, von jeder Körperlichkeit befreit, bis zum Rückgrat entblößt, gleichzeitig zur Metapher für Leben und für Tod werden.

Marcin Berdyszaks Bananen schließlich transmutieren zu einer scheinbar unkontrolliert zuckenden Fauna, silberne Äpfel hüpfen zu Basstönen im Takt – ein Szenario, wie es unwirklicher nicht seien könnte, und doch gemahnt es an die eigene, naturbeeinflussende Gegenwart.

Beteiligte Künstler:
Thomas Ahn, Marcin Berdyszak und Leszek Knaflewski

Metamorph
Ausstellungsdauer: Samstag, 25. Oktober 2003 bis Sonntag, 16. November 2003

Eintritt: 2 Euro, ermäßigt: 1 Euro

Zur Ausstellungseröffnung ist eine Performance von Leszek Knaflewski geplant, in der er einem Sarg ein eigentümliches Klangspektrum entlockt.